Heute vor 75 Jahren, am 13. Januar 1945, ereignete sich in den letzten schrecklichen Wirren des Zweiten Weltkriegs eine entsetzliche Tragödie, der wir heute gedenken wollen. Die große Offensive der Roten Armee rückte in die Gebiete Ostpreußens vor. 2,5 Millionen Deutsche flohen völlig überhastet nur mit dem Notwendigsten auf Pferdewagen oder mit Schubkarren sowie Schlitten in den minus 20 Grad kalten Winter. Kilometerlange Trecks von Menschen versuchten sich in Sicherheit zu bringen. Dabei erfroren Zehntausende Menschen, darunter viele Babys am Leib ihrer Mütter durch nasse, vereiste Windeln, ebenso Kinder und Senioren.

Der Hass der Rotarmisten auf die Deutschen war entfesselt. Pferdefuhrwerke wurden von russischen Panzern einfach überrollt, Frauen brutal vergewaltigt, Menschen an Bäumen aufgeknüpft oder direkt erschossen. Die Toten ließ man notgedrungen im Schnee zurück, wo das Tauwetter sie später freigab. Für viele Familien war der endgültige Bruch der Lebenswirklichkeit gekommen. Wer es an die Küste schaffte, um sich in Hafenstädten Pillau und Danzig zu retten, ertrank auf der „Wilhelm Gustloff“, der „Goya“ oder auf der „Steuben“, die von sowjetischen U-Booten versenkt wurden. Fast 20.000 Deutsche starben so in der Ostsee.
75 Jahre später sind die Opfer dieser Flucht unvergessen. Für sie zünden wir heute eine Kerze an, genau wie für alle Unschuldigen sinnloser Kriege.

Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende